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Zusam Heissesheim

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Zusam bei Unterthürheim und Heißesheim

Die Zusam ist ein 81 Kilometer langes Flüsschen, das bei Markt Wald entspringt und bei Donauwörth in die Donau mündet. Den größten Teil fließt die Zusam dabei durch den Naturpark Augsburg Westliche Wälder. Eine Worterklärung bezieht sich auf das Germanische und würde dann "die mit Gestrüpp besetzte" bedeuten. Wie wahr! Wir bewirtschaften zwei Strecken: eine bei Unterthürheim / Buttenwiesen und eine zweite etwas weiter flussabwärts bei Heißesheim.

Sehen wir uns zuerst die Unterthürheimer Strecke genauer an. Schon die Suche nach einem Parkplatz gestaltet sich etwas schwierig. In unmittelbarer Gewässernähe geht gar nichts. Am besten ist wohl, man sucht sich ein Plätzchen im Ort in der Nähe einer der drei Brücken. Wobei anzumerken ist, dass es sich bei den beiden unteren um Fußgängerbrücken handelt. Wie schon der Name sagt (... Gestrüpp...) , ist auch die Suche nach einem Angelplatz nicht ganz ohne. Natürlich gibt es einige ausgeholzte und planierte Angelstellen, die mehr als verlockend aussehen, zumal zumindest einige der Vorbenutzer leere Maisdosen zur Weiterverwendung z.B. als Aschenbecher bereit gestellt haben. Aber zu diesem Thema habe ich mich gelegentlich schon mal geäußert. Inwieweit solche Stellen aus anglerischer Sicht noch erfolgversprechend sind, sollte jeder für sich entscheiden. Wer hier neue Wege geht, kann sicher den einen oder anderen Hotspot entdecken. Bei den Vorarbeiten für das Mitteilungsblatt habe ich mich, aus purer Bequemlichkeit, für so eine Angelstelle entschieden und beinahe mühelos zwei Karpfen und mehrere Brachsen gefangen. Und da sind wir schon beim springenden Punkt: Diese Strecke ist nicht nur fischreich, sondern auch verhältnismäßig einfach zu befischen. Das hat sie schon bei mehreren Veranstaltungen mit Anfängern unter Beweis gestellt. Was die Friedfische angeht, sind einfache Grundblei- bzw. Feedermontagen eine sichere Bank. Vor mittlerweile doch schon einigen Jahren, als Feederangeln auch hierzulande von sich reden machte, feierten wir gerade hier an der Zusam erste Erfolge. Allzu fein sollte man nicht zu Werke gehen, ist doch immer wieder mit knackigen Karpfen zu rechnen und einem Gehakten gegebenenfalls am Ufer zu folgen, bestenfalls ein frommer Wunsch. Was gibt´s außer Karpfen? Brachsen, Aitel, Rotaugen und, wie in solchen Mischgewässern üblich, immer die eine oder andere Überraschung. Raubfischangler kommen hier sicher auch zu ihrem Recht. Ich bin nicht gerade das, was man als einen versierten Hechtangler bezeichnet, und doch gelang es mir hier immer wieder bei winterlichen Ausflügen mit der Spinnrute einen oder zwei der Burschen zu erwischen. Ich muss aber eingestehen, dass die Zusam in diesen Jahren noch etwas leichter zugänglich war. Jetzt würde ich eher auf einen toten Köderfisch an der Bodenbleiangel oder die Stellfischmontage setzen. Zander werden ebenfalls immer wieder gemeldet und auch der eine oder andere, bisweilen sogar kapitale Wels.

Weiter geht es nach Heißesheim zum "hässlichen Entlein" unter unseren Vereinsgewässern. Hier haben Begradigungskünstler ganze Arbeit geleistet. Um es gleich vorneweg zu sagen: Viel Struktur dürfen sie hier nicht erwarten und wenn sie nicht auf die wenigen, schon angelegten Angelstellen zurückgreifen wollen, sollten sie sich darauf einstellen, im dichten Uferbewuchs aus Gras und Schilf selbst eine Angelstelle frei zu machen. Immerhin folgt in der oberen Hälfte ein gut befahrbarer Feldweg auf der rechten Uferseite dem Gewässer und für eine Brotzeit oder ein anständiges Mittagessen ist die "Bäldleschweige" leicht erreichbar.

Die Angelmöglichkeiten sind für mich nur schwer zu beschreiben, Gewährsleute mit Erfahrungen an diesem Wasser dünn gesät. In meiner Jugendgruppenzeit, die bedauerlicherweise ständig weiter zurückliegt, machten sich noch recht viele Kollegen im obligatorischen VW-Käfer auf den Weg an die Zusam, um den Aalen nachzustellen. Wegen der Mückenplage waren Leder- Kniebundhose, US-Parka und Mückennetz über dem Luis Trenker-Hut Standard, Pfeifenraucher klar im Vorteil. Outfit der Angler und wohl auch der Fischbestand haben sich geändert. Wenn man die Fangmeldungen zum Jahresende betrachtet, sieht der angegebene Gesamtfang wie das Wochenendergebnis eines geübten Anglers aus. Und doch! Vielleicht liegt gerade hier das geeignete Feld für einen experimentierfreudigen Angler, denn viel Konkurrenz ist nicht zu befürchten, Fische können direkt aus der Donau aufsteigen, der Kleinfischbestand ist mehr als reichlich, Exoten wie Rußnasen kommen vor und immerhin wurden in letzter Zeit Waller in bestem Küchenformat und stramme bis kapitale Aale gemeldet. Vielleicht unternimmt doch der eine oder andere einen Versuch mit der Grundangel und einer Portion Optimismus auf wirklich "wilde" Fische. Ich wünsche dazu viel Petri-Heil!

Peter Steinle